Geschichte der Berna
Am 15. Windmond a.U. 25 (15. November 1884), luden 16 Sassen zur Konstituierung in die Frickburg (heutiges Della Casa, Schauplatzgasse 16) ein, und am 6. Christmond a.U. 25 fand die Sanktionierung der Berna daselbst statt. Bloss neun Sippungen fanden dort statt, und man zog in die „Sternenburg“; im damaligen Gasthof „Sternen“, heute das Kino „City“. Weiter ging die „Zügelte“, 1889, „Zum Goldenen Hahn“ (Käfiggässchen), 1889 in die „Kreuzburg“ und 1892 ins Café Althaus, Marktgasse 17.
Vor 117 Jahrungen fand man dann das endgültige Zuhause. Keine Burg im Uhuversum hatte ihren Sitz so lange am selben Ort. Lassen wir den Chronisten wld. Rt. Wonnebold (70) zu Wort kommen: „Nach eifriger und mühsamer Suche fand sich zuunterst an der Postgasse, im Gebiet der alten historischen Schutzmühle, ein altes, unbewohntes Häuschen, ein durch Wall- und Ringmauern wohlgeschütztes Gemäuer als Uhuhorst: die Ankömmlinge waren sorgsam über Zugtreppe und Burghof zu geleiten, um nicht in die tiefen Wallgräben nach der Aare-Seite hinabzustürzen. Wahrlich eine dem Profanen abgetrotzte Burg: die Trutzburg zur Schutzmühll … die Burg der trutzigen Berna“.
1896 wurde das Haus dem Erdboden gleichgemacht, 1896/97 aber wieder aufgebaut. Ein aufregendes Hin und Her mit der Studentenverbindung der Rhenanen entbrannte. Schliesslich engagierten sich die Schlaraffen als Käufer des neu erbauten Hauses. Seither sind die Rhenanen als Mieter im Parterre. Daraus entstand eine langjährige Freundschaft zwischen den Schlaraffen und den Rhenanen. Die guten Beziehungen werden in jeder Jahrung durch den gegenseitigen Besuch je einer Veranstaltung von Vermieter und Mieter gepflegt.
So sippt die Berna seit mehr als 11 Jahrzehnten, seit 1917, als Eigentümerin des Hauses, in der Trutzburg zur Schutzmühll an der Postgasse 10 in Bern. Wie die Bilder des Rittersaales zeigen, ist man sich in der Berna der historischen Tradition bewusst. Bei nötigen Renovationen und Anpassungen (Heizung, Restauration des Täfers und des alten Parkettbodens, letztmals a.U. 149) ist immer auf die historischen Gegebenheiten Rücksicht genommen worden. Historische Schwerter und Stühle sowie Portraits von Schlaraffen werden nicht nur als Museumsstücke ausgestellt, sondern man sippt mit diesen Gegenständen.